Gästebuch/Presseecho

In beiden Fällen können wir nur wenige Beispiele Bringen


„….Na­men, die selbst regelmäßigen Konzertbesuchern so gut wie unbe­kannt sind. Sie wurden aber dank des Engagements von Konzertorganisator Michael Agi wieder zum Leben erweckt.“  Guido Krahwinkel/Feuilleton des Bonner GA

„Ihre Aktivitäten sind wirklich eine tolle Bereicherung des kulturellen Angebotes in unserer Region.“ „Das Kulturfestival bürgt für Kunstgenuss auf hohem Niveau und ist aus dem kulturellen Leben unserer Region längst nicht mehr wegzudenken.“  Dr. Norbert Röttgen, MdB, Minister a. d

„Mit großer Bewunderung und Hochachtung nehme ich deine intensiven Aktivitäten um die Musikkultur herum wahr! Großes Kompliment in dieser schwierigen Zeit!“ Prof. Hubert Käppel, HfMT Köln

„herzlichen Dank an Dich, lieber Michael Agi, für das sicher umfangreichste und anspruchsvollste Kulturprogramm im Rhein-Sieg-Kreis.“ Sebastian Hartmann, MdB

„Danke für diese wundervolle Initiative, die wir gerne weiterhin auch als die unsrige betrachten.“ Prof. Wolfgang Alt und Petra Korukmas, Bonn


„gratuliere Dir herzlich dazu, dass Du erneut die KK auf die Beine gestellt hast! Ein vielversprechendes Programm! Es ist wirklich sehr anerkennenswert, dass Du junge Talente aus der Region förderst!“ Dirk Cornelsen, Journalist und Buchautor, Königswinter

„Ich schätze Ihr kulturelles Engagement in Königswinter ungemein. Die Angebote Ihres Vereins sind musikalisch das Niveauvollste, das in der Region geboten wird.“ Goetz Berger, Musiklehrer, Königswinter

„Mein Mann und ich sind sehr glücklich und froh, dass wir die diesjährigen Kulturtage erleben durften. Dank Ihnen!“      Christine Theile, Künstlerin,  Bonn

„Ich kann Ihnen nur sehr herzlich für alles danken, was Sie in diesem Jahr erneut geleistet haben. Auch für das schöne Abschlussfest in Ihrem Hause, bei dem noch einmal eine Menge guter Musik geboten wurde.“

Dr. Erhard Schulte, Lohmar

„Sie sind für das Kulturleben in unserer Stadt unerlässlich.“
Wolfgang Ernst, Königswinter

„Die Kinder treten sehr gerne bei Ihnen auf, wir finden Sie und Ihren Pro Klassik Verein sehr besonders und freuen uns, wenn unsere Kinder mitwirken dürfen! Vielen herzlichen Dank dafür!“ Anette Hahn, Essen
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„Immer wieder können die Kachelsteiner Kulturtage mit prominenten Namen
punkten.“, Generalanzeiger Bonn

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Kachelsteiner Kulturtage 2023

Wir bedanken uns bei der Presse, die über unser Kulturprogramm berichtet. Wir können hier nur einige Beispiele vom Presseecho präsentieren





Die Musiker vom Konzertorchster Koblenz vor der Chorruine Heisterbach.
Foto: Iris Zumbusch

Solist Marco Leicher (links) vor der Chorruine Heisterbach am Flügelhorn. Foto: Iris Zumbusch

 

Musikalisches von Sibelius bis Udo Lindenberg Konzertorchester Koblenz bekommt bei Eröffnung der Kachelsteiner Kulturtage „Panik“
Heisterbach · Das Konzertorchster Koblenz hat die Kachelsteiner Kulturtage an der Chorruine Heisterbach eröffnet. Von Sibilius bis Udo Lindenberg reichte das musikalische Programm.
Von Iris Zumbusch
Aktueller kann ein Musikstück kaum sein: Mit „Finlandia“ landete der junge Komponist Jean Sibelius im Jahr 1899 einen patriotischen Superhit im russisch besetzten Finnland, ein Land, dessen Lebensrezept sich im finnischen Wort „Sisu“ wiederfindet. Das bedeutet so viel wie Kampfgeist, Beharrlichkeit und Standhaftigkeit. „Als eine der erfolgreichsten Kompositionen von Sibelius hat das Stück einen besonderen Stellenwert im musikalischen Bewusstsein der Finnen erlangt“, sagte Christoph Engers, musikalischer Leiter des Konzertorchesters Koblenz, vor der Aufführung zur Eröffnung der Kachelsteiner Kulturtage an der Chorruine Heisterbach.
Die Entstehung des Werkes fällt in eine Zeit, als Finnland unter der Rigide eines russischen Generals in der Presse- und Versammlungsfreiheit stark eingeschränkt wurde und Zensur ausgesetzt war. Obwohl das offizielle Finnland unter eiserner russischer Hand unterdrückt und die Presse sukzessive durch Stilllegungen von Druckereien und weitere Repressalien in die Enge getrieben wurde, lief der Musikbetrieb einigermaßen unbehelligt weiter.

Sibelius, glühender Patriot, griff den unbändigen Freiheitswillen seines Volkes musikalisch auf und „Finlandia“ wurde zur inoffiziellen Nationalhymne. Die rund 50 Musiker des Koblenzer Konzertorchesters gaben die Stimmung des bedeutenden Stückes zu Konzertbeginn virtuos wieder: Das anfängliche Grollen der Blechbläser schwang sich immer mehr auf zu furiosen Einwürfen bis hin zu hymnischer Pracht im Finale.
Abschluss mit „Panik für Udo Lindenberg“
Michael Agi, Initiator der Kachelsteiner Kulturtage, war bei der Überlegung, welche Musiker die Eröffnung übernehmen könnten, seiner inneren Einschätzung gefolgt. „Ich finde, das Blasorchester passt sehr gut als Auftakt“, so Agi. Besser hätte Agi zudem die Bedingungen zur Eröffnung kaum treffen können. Die Chorruine in der sonnigen Abendstimmung brachte den Besuchern eine ganz besondere Atmosphäre.



 






 

Playground, ein Kammerkonzert des Trios Tastenwind

Michael Agi schließt das Kulturprogramm von Klassik in Königswinter e.V. mit einem Konzert in Haus Bachem Königswinter. "Tastenwind" - das sind Katja Schulte-Bunert, Fabian Hauser und Elena Kaßmann. Mit dem Kammerkonzert im Advent schloss sich damit der Reigen kultureller Veranstaltungen diesen Jahres, mit denen Michael Agi das kulturelle Leben in Königswinter bereits über längere belebt. Die Flötistin, der Klarinettist und die Pianistin boten ein handverlesenes Programm. Mit dem Trio Nr. 1 in D-Dur von C. P. E. Bach begann der Nachmittag. Zwölf Variationen über das französische Lied "Ah, vous dirai-je Maman" nach KV 265 von W. A. Mozart für Flöte und Klavier schlossen sich an. H. Villa-Lobos schrieb die Choro Nr. 2 für Flöte und Klarinette. Tastenwind begeisterte die Zuhörer auch mit einem Trio für Flöte, Klarinette und Klavier von Madlaine Dring. Mit "Three Scenes for three" präsentierte Fabian Hauser eine eigene Komposition. Mit der Sonate für Klarinette und Klavier Op.120, Nr. 1, in f-Moll von J. Brahms nahm das Konzert seinen Lauf. Seinen vorläufigen Abschluss fand der kammermusikalische Nachmittag mit einem Werk von A. Piazzolla - Oblivion und Libertango. Katja Schulte-Bunert studierte Orchestermusik bei Hans-Martin Müller an der HfMT Köln an der Musikhochschulen Köln und Instrumentalpädagogikbei bei Eckart Haupt in Dresden. Ein einjähriges "Sabbatical" führte Katja Schulte-Bunert nach Chicago. Seit 1998 ist sie Mitglied der Bielefelder Philharmonie. Katja Schulte-Bunert ist Lehrerin für Flöte und Piccolo an der Musik- und Kunstschule Bielefeld. Der Klarinettist und Komponist Fabian Hauser studierte an der Hochschule für Musik in Detmold bei Prof. Hans-Dietrich Klaus (Klarinette) und Matthias Peters (Klavier). Sein Studium beendete er mit Auszeichnung. Mit der Philharmonia-Hungarica nahm er an Konzerttourneen in China, Japan, Russland und Amerika teil. Seit 2001 ist er Mitglied der Bielefelder Philharmonie. Die Kammermusik ist ein weiteres Fach seiner Musikalischen Arbeit. Darüber hinaus ist er in jüngster Zeit verschiedentlich als Komponist in Erscheinung getreten. Die preisgekrönte Pianistin Elena Kaßmann wurde in Plovdiv/Bulgarien geboren und ist dort aufgewachsen. Sie studierte an der Staatlichen Musikakademie in Sofia unter Anton Dikov. Elena Kaßmann spielte u. a. für das Bulgarische Nationalradio, das Ungarische Kulturinstitut und das Sommerfestival Varna. Die Pianistin gab Konzerte in Bulgarien, Mazedonien, Italien, den USA, der Schweiz und in Deutschland, wo sie seit 2004 lebt. Elena Kaßmann äußerte den Wunsch: "Es war eine sehr große Freude bei Ihnen, Herr Agi, aufzutreten und ich hoffe, dass wir das irgendwann wiederholen dürfen." Damit waren also nicht die Zuhörer begeistert, auch die Musiker genossen ihren Vortrag in Haus Bachem. Nach der Zugabe, dem Stückt "Rhapsody on Christmas Carols" von dem englischen Komponisten William Leonard Reed ging ein abwechslungsreiches Kammerkonzert zu Ende. "Liebe Kulturfreundinnen, liebe Kulturfreunde, es freut mich sehr, Ihnen das Kulturprogramm des Vereins Klassik in Königswinter für das Jahr 2023 zu präsentieren" so Michael Agi, "Ein umfangreiches, abwechslungsreiches Angebot an Veranstaltungen auf professioneller Ebene wurde zusammen gestellt. Bei den Konzerten kommen viele Musikinstrumente zum Einsatz, und die Werke kommen aus allen Epochen der klassischen Musik vom Frühbarock bis zur Gegenwart." Bereits am 14. Januar startet Michael Agi in dieses neue Kulturjahr. Dort wo es dieses Jahr endete beginnt es auch im Folgejahr. In Haus Bachem nimmt Klassik in Königswinter alle musikinteressierten Bürgerinnen und Bürger mit auf eine Reise im Volkston. Die Cellistin Jola Shkodrani und die Pianistin Mirela Shulall spielen Werke von Robert Schumann, Ymer Skenderi, Gjon Simoni und Bela Bartok.

 




  Sängerin Susanna Frank und Pianist Hedayet Jonas Djeddikar bieten ein herausragendes Konzert in der Kulturreihe „Klassik in Königswinter“ im Haus Bachem. Foto: Frank Homann

 

BOnner Genera-Aanzeige
Von Iris Zumbusch
Königswinter Sängerin Susanna Frank und Pianist Hedayet Jonas Djeddikar bieten ein herausragendes Konzert in der Kulturreihe „Klassik in Königswinter“. Sie begeisterten die Zuhörerinnen und Zuhörer bei „Nacht und Träume“ mit ihren Intensität.
Nächte können lang sein. Je nachdem, was in einer Nacht so alles passiert. Dennoch: „Die Tage werden unterschieden, aber die Nacht hat nur einen Namen“. Mit diesem Zitat des Schriftstellers Elias Canetti (1905-1994) eröffneten Mezzosopranistin Susanna Frank und Pianist Hedayet Jonas Djeddikar einen Liederabend im Haus Bachem, der im Rahmen der Kulturreihe „Klassik in Königswinter“ die „Nacht und Träume“ musikalisch in Szene setzte. „Begleiten Sie uns durch die Dämmerung und die Nacht bis in den Morgen“, wandte sich Djeddikar an die Zuhörer. Das sei natürlich nur im übertragenden Sinne gemeint, beruhigte Susanna Frank einige verwundert schauenden Besucher augenzwinkernd. „Das Konzert dauert nur 60 Minuten“.
Eine ganze Stunde Musik, die es allerdings in sich hatte. Die beiden hochkarätigen Musiker sind auf internationalen Bühnen zu Hause und gefragte Künstler. Das Programm fächerte sich weit auf. Lieder etwa von Johannes Brahms, Robert Schumann, Richard Strauss oder Franz Schubert standen auf dem Programm. Aber auch zeitgenössische Werke wurden vorgestellt, darunter Lieder von George Crumb und Samuel Barber.
Susanna Frank, gewohnt große Säle mit ihrer Stimme zu füllen, trug die Lieder mit sinnlicher Klarheit und Tiefe groß in den Raum und gab den Liedern ausdrucksintensive Bilder mit auf den Weg. Dazu entfaltete Djeddikar auf dem Flügel instrumentale Pracht. Der kleine Saal im Haus Bachem wirkte beinahe etwas überladen mit solch einer Intensität, die allenthalben unter die Haut ging. „Wie schön“, raunten einige Zuhörer immer wieder ergriffen am Ende der Darbietungen.
„Nacht und Träume“ ist das zweite Konzert der Reihe „Klassik in Königswinter“. Das Kulturprogramm wird mit den Kachelsteiner Kulturtagen, die im Juni eröffnet werden, einen Höhepunkt finden. Zudem stehen Konzerte, Lesungen und Ausstellungen mit „Weiblicher Note“ im Jahreslauf auf dem Programm. „Wir wollen die Männerdomäne der klassischen Musik etwas aufbrechen“, erklärte Michael Agi, Initiator und künstlerischer Leiter der Reihe.
Kachelsteiner Kulturtage präsentieren weiblichen Schwerpunkt
Gespannt sein dürfen die Zuhörer etwa auf das Konzert mit einem der weltweit ersten Frauen-Orchester. Das „Erste Frauenorchester Düsseldorf“ wird am Samstag, 17. Juni, in der Zehntscheune Heisterbach aufspielen. Informationen unter www.michaelagi.de.

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Fanfaren erschallen zum Auftakt

Foto: Frank Homann

VON ROSWITHA OSCHMANN

Das Konzert unter Leitung von Tobias van de Locht bildet fulminanten Beginn der Kachelsteiner Kulturtage Vor der imposanten Kulisse der Heisterbacher Klosterruine erlebten die Zuhörer den fulminanten Auftakt der Kachelsteiner Kulturtage.

HEISTERBACH. | | Zum Auftakt erschallen Fanfarenklänge: Beim Eröffnungskonzert der Kachelsteiner Kulturtage 2021 vor der malerischen Kulisse der Heisterbacher Chorruine ließ Dirigent Tobias van de Locht mit „Kingston“ und „A Richmond Fanfare“ von Sir Malcolm Arnold Stücke mit Signalwirkung spielen. „Endlich wieder Kunst, Kultur und Konzerte“, sagte eine coronamüde Besucherin voller Vorfreude.

Mit Tobias van de Locht erlebten treue „Kachelsteiner“ einen Dirigenten, den Kulturtage Impresario Michael Agi schon häufig für das Auftaktkonzert gewinnen konnte. Der gebürtige Duisburger, der Chefdirigent verschiedener Orchester und Ensembles ist und als  renommierter Orchester europaweit agiert, hatte mehr als 30 Akteure aus der Sinfonia Köln, dem Remscheider Bläserensemble und dem Bläserensemble Septomania Brass

 auf historischem Platz um sich versammelt. Das so lange vermisste Konzertgefühl Nach dem lange vermissten Konzertgefühl erlebte das Publikum dann auch gleich noch eine Uraufführung – die professionellen Musiker spielten einen Choral mit Variationen, den der Dirigent selbst komponiert hatte. Dafür gab es Sonderapplaus. Klänge aus dem „Noten‐

büchlein für Anna Magdalena Bach“, deutsche Tänze von Mozart und ein Scherzo von Butterworth erfreuten das Publikum ebenfalls noch vor der Pause. Danach gab es eine besondere Überraschung für die Zuhörer. Zur Musik kam noch das gesprochene Wort. Van de Locht ist großer Fan der Werke von William Shakespeare und komponierte auch die Musik für die Fernseh-Dokumentation „Das Geheimnis
der Schauspielkunst“. Für Shakespeares Tragödie „Hamlet“ schuf van de Locht 2012 die Schauspielmusik, die bereits siebenmal inszeniert wurde. In Heisterbach gab es eine Kurzfassung mit dem Düsseldorfer Schauspieler Marc-Oliver Teschke. Kongenial agierten Mime und Musiker – einfühlsam die Musik, wortmächtig der Darsteller, der gerade auch in dieser gewaltigen Kulisse besonders wirkte mit seinen Monologen und den berühmten Zitaten „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ und „Der Rest ist Schweigen“, die längst zu geläufigen Redewendungen geworden sind. Die Zuschauer waren begeistert.
Tobias van de Locht war Assistent und Freund des renommierten britischen Komponisten Sir Malcolm Arnold, der ihm auch besondere Förderung zuteil werden ließ. So arrangierte der junge Deutsche bei einem Sommer-Aufenthalt im Landhaus des Meisters in Norwich
dessen Klavierstück „Der Freibeuter“ für Orchester, was damals bei Arnold ausgesprochen gut ankam und nun ebenso bei den Zuhörern in Heisterbach. Van de Locht ist der einzige Dirigent, der alle neun Sinfonien des Meisters als Zyklus aufführte. Und nun erklangen in Heisterbach nach dem brillanten Fanfaren-Auftakt auch im zweiten Konzertteil weitere festliche Fanfaren und Märsche aus der Feder von Malcolm Arnold, der einst durch seine Zusammenarbeit mit der grandiosen Rockband Deep Purple sich
auch weit über die Klassikszene hinaus einen Namen machte. So glänzten Isabel van Thiel und Georg Frericks bei der Aufführung der Fantasien für Horn und Tuba, bei der wirklich kitzlige Passagen in Höhen und Tiefen zu bestehen waren, die, so Tobias van de Locht, schon manchem Bläser arg zusetzten. Für diese Leistung wurden beide Künstler mit Bravo-Rufen belohnt. Berühmt wurde Malcolm Arnold, der vor genau 100 Jahren in Northampton geboren wurde, besonders durch seine Soundtracks zu 132 Filmen,
darunter auch der berühmte Streifen „Die Brücke am Kwai“. Auch dieser Marsch setzte ei‐







 

Mit Flöten, Füßen und einem Wecker
Quartett „VerQuer“ begeistert mit einem Konzert, das musikalische und Ländergrenzen sprengt

 

VON ANDREA SIMONS
KÖNIGSWINTER. Ganz klassisch ging. Aber ganz anders ging es auch. Und wer hinhörte, hätte zuweilen nicht gedacht, dass nur vier Akteure beim Konzert im Königswinterer Haus Bachem zu Werke gingen. Dort gastierten innerhalb der Reihe „Klassik in Königswinter“ vier Querflötisten. Das seit 1999 existierende Quartett „VerQuer“ bloß als Querflötenquartett zu bezeichnen, ist untertrieben. Nicht nur, weil das, was Katrin Gerhard aus Bochum, Britta Roscher aus Wiesbaden, Daniel
Agi aus Köln und Maximilian Zelzner aus Kerken am Niederrhein aus packten, mehr als ein Dutzend Instrumente waren: von der rund 30 Zentimeter kleinen Piccoloflöte, über große Flöte, Alt- und Bassflöte bis zur gut zwei Meter langen Kontrabassflöte, und von der Cajon bis zur Fußschelle. „Auch in unserem Berufsstand reicht Flötespielen allein nicht. Sie
müssen schon noch trommeln und was mit den Füßen machen und alles aus sich rausholen. Das alles machen wir nur, um davon abzulenken, dass wir nicht tanzen werden“, kündigte etwa Gerhard vor ihrer speziellen Version von Windows „Riverdance“ an. Hätten die vier Musiker auch noch getanzt, hätte man gar nicht mehr weil sie mit ihrem Flötenspiel eh
schon teils atemlose Tempi an den Tag legten. Und vollen Körpereinsatz zeigten sie auch. Nicht nur, als sie beim vierten
Stück frecherweise die Flöten ganz beiseite stellten und ihr Rhythmusgefühl bei Bodyperkussion de monstrierten: Zu William Schinstines „Rock trap“ klopften sie sich auf Schenkel, Po und Oberkörper. Und kurz davor drehten sie sich zu Pierre Max Dubois’ „Quatour pour flutes“ wie eine Spieluhr im Kreis. Spielend, versteht sich. Dabei gestalteten sie den Auftakt noch eher brav mit Georg Philipp Teemanns „Konzert für vier Flöten“. 
Gleichsam zum Eingewöhnen, aber schon auf ihr Können verweisend.  Vom Barock wechselten sie gleich darauf ins 20. Jahrhundert und von Afrika auf den Balkan, nach Irland und weiter nach Südamerika. „Flöte grenzenlos“ lautete schließlich derTitel des länder- und genreübergreifenden Programms. Dabei hatte keiner eine feste Position, die Stimmen wechselten ebenso wie die Instrumente, und fast alles spielten sie ohne Notenblatt.„Uns interessiert Musik, die uns gefällt, und wenn sie noch nicht für Querflöte geschrieben wurde, versuchen wir, das für uns zu arrangieren. Wir akzeptieren keine Grenze, spie
len Klassik, Tango und Jazz und wollen nicht in eine Schublade“, stellte Roscher klar: „Wir wollen zeigen, dass mit Flöte fast alles geht.“ Genauso gestalteten sie ihr Konzert. Statt E-Bass erklang die Kontrabassflöte in einer Version von Herbie Hancocks „Cantaloupe Island“. Immer wieder setzten sie zusätzlich zum Fingerspiel die Füße ein. Neu einstudiert hatten sie „Spain“ von Jazzrocker Chick Corea, in dem sie einen für sie besonders schönen Teil noch ausdehnten. Sie rappten,
rockten, improvisierten, ahmten eine komplette rumänische Blaskapelle nach zum „Schrei-Tanz“ samt kollektivem Ausruf „deggedeggedamm“ und fanden bei einer Bourée (Johann Sebastian Bach/Ian Anderson) wieder einigermaßen versöhn-
lich zusammen.
Dass davor noch ein Wecker klingelte, hatte nichts mit der Unauf- merksamkeit eines Zuhörers zu tun, sondern mit der Verspieltheit und Experimentierfreude von „VerQuer“: Jede Sekunde war das Publikum hellwach, ganz Ohr und gespannt, was als nächstes folgen würde. Tilmann Dehnhards „Wake up“ für vier Flöten und Wecker war da nur das I-Tüpfelchen. Gerhard: „Sein Klingeln hat eine künstlerische Komponente, die wir vielleicht alle unterschätzt haben.“ Gut möglich, dass mancher am nächsten Morgen noch an das Konzert zurückdachte. Mit Flöten, Füßen und einem Wecker Quartett „VerQuer“ begeistert mit einem Konzert, das musikalische und Ländergrenzen sprengt Auf mehr als als 30 Instrumenten brachte das Quartett „VerQuer“ grenzenlose Flötenmusik ans Publikum.

 







 











 
4114. Juni1994Ihr Untertitel